10. Weltmeisterschaften

Prag 1936

VOM TECHNIK- ZUM MARATHONSPIEL

 

Der tschechische Staatspräsident, Dr. Edvard Benesch, eröffnete am 12. März 1936 die 10. Weltmeisterschaften im großen Prager Gesellschaftssaal "Luzern". Aus heutiger Sicht kann man sagen, dass er wohl die merkwürdigsten sechs Weltmeisterschaftstage in der Geschichte des Tischtennissports eingeleitet hatte.

Die Teilnehmer um den Swaythling-Cup wurden wiederum in zwei Gruppen eingeteilt, die jeweils mit sieben Mannschaften besetzt waren. Gleich zu Beginn der Spiele der Gruppe A kam es zu einem äußerst unerwarteten Erfolg der drei Abwehrspieler Marin, Vladone und Paneth. Die Rumänen, die den letzten drei Weltmeisterschaften ferngeblieben waren und auch bei sonstigen internationalen Turnieren kaum auftraten, gewannen gegen die Ungarn Kelen, Hazi und Bellak mit 5:0. Bis auf das letzte Spiel gegen Polen konnten sie auch alle anderen Kämpfe ihrer Gruppe gewinnen.

Es stellt sich die Frage, wie eine Mannschaft ohne jegliche praktische internationale Spielerfahrung gegen die renommierten, sonst so leistungsstarken Ungarn und die anderen etablierten Nationalmannschaften gewinnen konnte. Welcher ausschlaggebender Faktor sorgte dafür, dass die Abwehrspieler plötzlich Oberhand über das Angriffs- und Allroundspiel behielten.

Der Umstand war einfach - die Veranstalter der X. Weltmeisterschaften hatten sechs neue Tischtennistische bereitgestellt, deren weiche Plattenoberfläche besonders den Abwehrspieler begünstigte. Da selbst die Schmetter- und Treibbälle relativ langsam vom Tisch absprangen, konnten sie in ihrer distanzierten Position zum Tisch fast jeden beliebig gespielten Ball erreichen. So versuchten sie, das Spiel mit möglichst stark unterschnittenen Ballrückgaben besonders langsam und sicher zu gestalten und warteten nur noch auf die Fehler ihres Gegenübers.

Der Pole "Alex" Ehrlich besaß aber auch ein taktisches Konzept, um diesem Spielsystem zu begegnen. Das erste Spiel im Länderkampf Polen gegen Rumänien ging gegen den rumänischen Abwehrstrategen Paneth. Direkt im ersten Ballwechsel demonstrierte Ehrlich seine Taktik. Er gab vollkommen passiv die Unterschnittbälle zurück, die ihm sein Gegenüber, verbunden mit einer tiefen Kniebeuge, servierte. Paneth wartete darauf, dass Ehrlich sein Angriffsspiel durchzog, doch dieser ließ sich nicht beirren. Er schob unentwegt einfach den Ball über das Netz und sah zu, wie der Rumäne bei jedem Schlag immer wieder seine Kniebeuge machte.

Nachdem dreimal der Schiedsrichter ausgewechselt worden war, konnte nach einer Spieldauer von einer Stunde und 13 Minuten endlich ein Ergebnis bekannt gegeben werden. Ein Netzroller von Ehrlich führte zum Spielstand von 1:0. Der Ballwechsel hatte den Rumänen so viel Kraft gekostet, dass er das Spiel aufgab.

Nach diesem Ereignis verzichtete die ganze rumänische Mannschaft auf die restlichen Spiele gegen Polen, denn trotz dieser 0:5-Niederlage blieben sie erster in ihrer Gruppe.

In der zweiten Gruppe war mit den Herren Ulrich, Deisler und Mauritz auch wieder eine Vertretung aus Deutschland dabei. Die Führung des DTTB folgte dem Diktat des Reichssportkommissariats, das aufgrund der bevorstehenden XI. Olympischen Spiele in Berlin wieder mehr internationale Begegnungen pflegen wollte. Im Kampf Deutschland gegen die Tschechoslowakei schien sich auch hier das einfache Unterschnittspiel zu behaupten. Die defensiven Deutschen führten gegen den Vizeweltmeister schon mit 3:2. Doch unter dem Druck des tschechischen Hexenkessels, der bei jedem tschechischen Punkt einen Ohren zerreissendem Lärm von sich gab, verloren die Deutschen alle nachfolgenden Spiele.

Eine echte Überraschung gab es dann allerdings im Spiel Tschechoslowakei gegen Österreich. Die in vollem Siegesbewusstsein antretenden Gastgeber Kolar, Hamr und Vana erlebten gegen die Österreicher eine herbe Enttäuschung. Vor eigenem Publikum verloren sie 0:5 und konnten nur noch den 2. Platz in ihrer Gruppe einnehmen.

Das amerikanische Team mit McClure, Marshall und Blattner sorgte für große Aufregung unter den Aktiven. Belegten die Amerikaner bei den vorhergehenden Weltmeisterschaften noch die untersten Plätze, so bereiteten sie jetzt mit ihren neuartigen "Knipsaufschlägen" selbst den routiniertesten Spielern große Schwierigkeiten. Sie versetzten dem Ball während des Service so viel Rotation, dass der Gegner ihn nur sehr schlecht einschätzen konnte. Der Ball wurde dabei zwischen dem mit einem Gummizug bestülpten Daumen und dem Zeigefinger gehalten und durch ein ruckartiges Wegziehen des Daumens mit viel Schnitt gegen den eigenen Schläger katapultiert. Dieser Aufschlag führte später zu vielen Kontroversen, zunächst aber verhalf er den Amerikanern zum zum dritten Platz in der zweiten Gruppe.

Der Finalkampf der beiden Gruppenersten gestaltete sich zum Marathonkampf der Geduldigen. Durch die "Löffeltechnik" der Abwehrspieler dehnte sich die Spielzeit auf insgesamt zwölf Stunden. Beim Stande von 2:2 unterbrach die Prager Polizei das zwischen Rumänien und Österreich ausgetragene Mitternachtsduell. Nachdem das Spiel noch zwei Mal angesetzt wurde, stand der Sieger endlich fest. Mit drei Siegen des erst 16-jährigen Richard Bergmann und zwei Erfolgen von Alfred Liebster reichte es zu einem 5:4 Weltmeisterschaftstriumph.

Platzierungen im Swaythling-Cup - Herren-Mannschaften:

1. Österreich (MF: H. Nitschmann, R. Bergmann, H. Göbel, H. Hartinger, E. Kohn, A. Liebster).

Gruppe A: 1. Rumänien, 2. Frankreich, Ungarn und Polen, 5. Litauen, 6. Lettland, 7. Niederlande.

Gruppe B: 1. Österreich, 2. Tschechoslowakei, 3. USA, 4. England, 5. Jugoslawien, 6. Deutschland, 7. Belgien.

 

 

 

Abb. 65 Die Gewinner des Swaythling-Cups 1936

 

Die amtierenden Weltmeister aus den Damenmannschaften hatten keine große Mühe, um ihren Corbillon-Cup zu verteidigen. Der 3:2-Erfolg der tschechischen Spielerinnen Kettnerov , Kleinov , Smidov  und Votrubcov  über das deutsche Aufgebot mit Bussmann, Felguth und Krebsbach war schon die Vorentscheidung. Überraschender Aufsteiger im Corbillon-Cup-Wettbewerb war die Vertretung aus den USA. Analog zu ihren männlichen Kollegen brachten die Damen sehr gute Leistungen. Hatten sie bei den Weltmeisterschaften in London noch alle neun Mannschaftsspiele verloren, so nahmen sie nun zusammen mit der deutschen Mannschaft (mit einem Verhältnis von 7:2 Punkten) den zweiten Platz hinter den Tschechinnen ein.

Platzierungen im Corbillon-Cup - Damen-Mannschaften:

1. Tschechoslowakei (MF: V. Branny, M. Kettnerov , G. Kleinov , M. Smidov , V. Votrubcov ), 2. USA und Deutschland, 4. Österreich, 5. England und Ungarn, 7. Frankreich, 8. Belgien, 9. Niederlande, 10. Litauen.

 

Im Herreneinzel kam es bereits in der 1. und 2. Runde zu einigen bemerkenswerten Erfolgen. Der deutsche Meister, Dieter Mauritz, gewann mit seiner sicheren Abwehr gegen Vizeweltmeister Szabados in 3:1 Sätzen. Der Franzose Dubouille bereitete den ehrgeizigen Plänen des erfolgreichen österreichischen Mannschaftsmeisters Liebster das vorzeitige Ende. Viktor Barna kam nur bis in die 3. Runde. Im Spiel gegen seinen jungen, defensiv spielenden Landsmann Ferenc Soos musste er mit 21:16, 21:7 und 21:7 eine klare Niederlage hinnehmen.

Nach den neuen Zeitrekorden für den längsten Ballwechsel und das längste Mannschaftsspiel im Dauertischtennis schloss sich ein weiterer Rekord im Herreneinzel an. Diesmal waren es der Rumäne Marian Goldberger und der Franzose Michel Haguenauer, die durch ihren Marathonkampf den Unmut der Zuschauer auf sich zogen. Nach über sieben Stunden Spielzeit hatten die beiden zwei Sätze gewonnen. Das Spiel wurde zu einem ernsthaften Problem für die Organisatoren. Die ITTF-Jury trat zusammen und entschied, dass der letzte Satz innerhalb der nächsten Viertelstunde beendet sein müsse. Da beide Spieler wußten, dass diese Zeit für eine gerechte Entscheidung nicht ausreichen würde, warfen sie eine Münze. Der Rumäne hatte dabei die glücklichere Hand, war aber so erschöpft, dass er im nachfolgenden Spiel sofort verlor.

Ein Ende dieser Nerven aufraubenden "Löffelpartien" war selbst im Halbfinale nicht abzusehen. Ehrlich und Bergmann sorgten nach einer Stunde Spielzeit beim Stande von 2:1 im ersten Satz für eine ganz besondere Art der Hinauszögerung. Da sie noch ihr Abendessen rechtzeitig einnehmen wollten, unterbrachen sie ihre Partie und ließen Schiedsrichter und Organisatoren geduldig auf ihre Rückkehr warten.

Mit einigen Stunden Verspätung begann endlich das Finale. Der Tscheche Kolar hatte sich gegen das neue ungarische Talent Soos, und "Alex" Ehrlich letztendlich gegen Bergmann durchgesetzt. Kolars Geduld war vollkommen am Ende. Er hatte keine Lust mehr, auf den "langsamen" Tischen im Saal Luzern zu spielen. Er nutzte seinen Heimvorteil aus und besorgte aus den heimischen Vereinsräumen seinen härteren Trainingstisch. Dieser Tischwechsel entschied schließlich den Kampf gegen den neuen Schupfspezialisten Ehrlich.

Stanislav Kolar wurde Weltmeister. Doch das Weltmeisterschaftsergebnis repräsentierte diesmal nicht die Rangliste der Weltbesten. Kolar profitierte allenfalls von den zahlreichen Ausfällen der favorisierten ungarischen und österreichischen Spieler, die bei den vielen Geduldsspielen versagten. Ein kompliziertes und anschauliches Technikspiel war unter den schlechten Materialvoraussetzungen nicht möglich. Mit seinen Seitschnittvariationen beim Schupfspiel und einem harten Vorhandschuß kämpfte er sich fast durchgehend mit 3:2-Erfolgen bis zum Titelgewinn durch.

Finale um die St. Bride Vase - Herren-Einzel:

Stanislav Kolar (Tschechoslowakei) - Alojszy Ehrlich (Polen) 3:2 (21:16, 17:21, 21:15, 14:21, 21:16).

1. Kolar (Tschechoslowakei), 2. Ehrlich (Polen), 3. Bergmann (Österreich) und Soos (Ungarn).

 

Natürlich hatte auch die tschechiche Titelverteidigerin Kettnerov  großen Ehrgeiz entwickelt, um wieder das Endspiel zu erreichen. Doch unter den Damen befand sich eine junge Spielerin, die unerwartet manche Hoffnungen der Favoritinnen zunichte machte. Die 17-jährige Amerikanerin Ruth Aarons verwies die amtierende Weltmeisterin mit ihrer sicheren Vorhand- und Rückhand-Schnittabwehr im Halbfinale auf den dritten Platz. Die deutsche Meisterin Astrid Krebsbach hatte sich mit einem Erfolg über Smidov  zum zweiten Mal für ein Weltmeisterschaftsfinale qualifiziert. Auch sie konnte der Sicherheit der Amerikanerin nichts entgegensetzen. Damit verließ der Weltmeisterschaftspokal der Damen zum ersten Mal Europa.

Finale um den Gaspar Geist Preis - Damen-Einzel:

Ruth H. Aarons (USA) - Astrid Krebsbach (Deutschland) 3:0 (21:18, 21:17, 21:18).

1. Aarons (USA), 2. Krebsbach (Deutschland), 3. Kettnerov  und Smidov  (beide Tschechoslowakei).

 

 

 

Abb. 66 Ein beliebtes Porträt der Weltmeisterschaften 1936: Viktor Barna und die neue Weltmeisterin Ruth Aarons

 

Das Herrendoppel brachte eine weitere Überraschung für die Weltmeisterschaften. Kurz nach der Auslosung musste Jimmy McClure zweimal seinen Doppelpartner wechseln, weil der erste kurzerhand die Heimreise angetreten hatte und der zweite von der USTTA gesperrt worden war. Schließlich spielte McClure zusammen mit seinem Landsmann Robert Blattner. Die doch mehr zufällig zusammenspielenden Amerikaner waren so gut, dass sie sogar die Ungarn von ihrer Spitzenstellung verdrängen konnten. Bellak/Kelen scheiterten bereits im Viertelfinale an McClure/ Blattner. Soos/Hazi konnten sich direkt im darauffolgenden Spiel trotz ihrer ersten beiden gewonnen Sätze gegen dieselben nicht bewähren. Nach diesen Erfolgen konnte selbst das einheimische Doppel Kolar/Petricek den Titelgewinn von McClure/ Blattner nicht mehr verhindern.

Finale im Herren-Doppel:

R.G. Blattner/J.H. McClure (USA) - S. Kolar/Petricek (Tschechoslowakei) 3:0 (21:18, 21:17, 21:15).

1. Blattner/McClure (USA), 2. Kolar/Petricek (Tschechoslowakei), 3. Soos/Hazi (Ungarn) und Slar/Fleischner (Tschechoslowakei).

 

Das Damendoppel bescherte den Gastgebern endlich den erhofften Erfolg. Votrubcov /Depretisov  gewannen sowohl gegen das deutsche Favoritenpaar Krebsbach/Bussmann als auch gegen die ungarischen Routiniers Mednyanszky/Gal. Im Finale standen sie ihren Vereinskameradinnen Kettnerov /Smidov  gegenüber, die sich gegen Aarons/Purves klar durchgesetzt hatten. Kettnerov /Smidov  ließen sich aber ihren Titel nicht nehmen.

Finale im Damen-Doppel:

M. Kettnerov /A. Smidov  (Tschechoslowakei) - V. Depretisov /V. Votrubcov  (Tschechoslowakei) 3:1 (22:20, 16:21, 21:18, 21:17).

1. Kettnerov /Smidov  (Tschechoslowakei), 2. Depretisov / Votrubcov  (Tschechoslowakei), 3. Mednyanszky/Gal (Ungarn) und Aarons/Purves (USA).

 

Als interessante Zusammenstellung entpuppte sich im Gemischten Doppel das deutsche Paar Schulz/Ulrich, denn beide hatten im Einzel auf internationalem Niveau bisher wenig Profil gezeigt. Im Doppel fanden sie aber ihren Weg ins Halbfinale, wo sie dann gegen das eingespielte Paar Mednyanszky/Kelen mit 0:3 Sätzen verloren.

Für die Ungarn war das Finale des Gemischten Doppels die letzte Chance, noch einen "goldenen" Weltmeistertitel zu erlangen. Doch das tschechische Doppel Kleinov /Hamr erhielt wieder die vehemente Unterstützung des Publikums und konnte das Endspiel für sich entscheiden.

Finale im Gemischten Doppel:

M. Kleinov /M. Hamr (Tschechoslowakei) - M. von Mednyanszky/I. Kelen (Ungarn) 3:1 (21:16, 21:19, 15:21, 21:19).

1. Kleinov /Hamr (Tschechoslowakei), 2. Mednyanszky/Kelen (Ungarn), 3. Schulz/Ulrich (Deutschland) und Smidov /Kolar (Tschechoslowakei).

 

Der Ablauf der Weltmeisterschaften offenbarte Schwächen in der Regelauslegung. Die lang andauernden "Löffelpartien" waren eine Zumutung für die Zuschauer, Schiedsrichter und die Turnierorganisation. Sie stellten die Zukunft des Tischtennissports in Frage. Das Defensivspiel machte aus dem Tischtennissport ein strapaziöses Geduldsspiel. Die Abwehrspieler sahen keine Veranlassung, warum sie mit großer körperlicher Anstrengung und trainingsaufwendigem Angriffsspiel ihre Erfolge haben sollten. Mit einer eher Freizeit orientierten Spielauffassung und einfachen Techniken konnten sie ihr Ziel ebenso erreichen. Es ist ja auch verständlich, dass in diesem Fall der Zweck die Mittel heiligte, wo es so begehrenswerte Titel zu erreichen galt. Von Attraktivität und Sportgeist des Spiels konnte aber nicht mehr die Rede sein. Für das ITTF Komitee stand fest, dass dem "Löffelspiel" ein Ende gesetzt werden müsse. Da man keine voreiligen Entschlüsse fassen wollte, schlug der 1. Vorsitzende der ITTF vor, mögliche Regelmaßnahmen in England zu prüfen. Ivor Montagu zog daraufhin folgende vier mögliche neue Bedingungen des Tischtennis in Betracht:

1. Begrenzung der Dauer eines Spiels

2. härtere Tische und Bälle für ein schnelleres Spiel

3. niedrigeres Netz

4. niedrigerer und breiterer Tisch

Die Ergebnisse seiner Experimente wollte er beim nächsten ITTF Kongress in Baden vortragen.

Weiterhin wurde festgelegt, dass "jeder Trick beim Aufschlag verboten ist." Diese Regel erlaubte allerdings eine so weite Auslegung, dass die Amerikaner sich nicht an deren Befolgung gebunden glaubten. Es waren ebenfalls die Amerikaner, die dafür sorgten, dass nach den Ereignissen in Prag das Netz von 6 3/4 auf 6 Inches (ca. 17cm auf 15,25cm) erniedrigt wurde.

Als das ITTF Handbuch 1936 zur Neuveröffentlichung gelangte, fand man darin eine Aufzählung aller Vereine und Spieler der Mitgliedsländer. Der englische Verband (E.T.T.A.) besaß etwa 55.000 organisierte Spieler. Die E.T.T.A. war mit einem Anteil von etwa fünfzig Prozent aller Spieler der größte Verband in der Welt. Danach folgten der Französische (FFTT), der Deutsche (D.T.T.B.) und der Japanische (JTTA).

Da die ITTF Statistik ein erster statistischer Nachweis für die Popularität des Tischtennissports war, diente sie dem japanischen Delegierten bei der Versammlung des IOC in Berlin als Grundlage, um das Tischtennis als olympische Disziplin bei der nächsten Olympiade in Tokio einzuführen. Der bereits 51 Jahre alte Japaner unterstrich seine Forderung in einigen freundschaftlichen Begegnungen, in denen er demonstrierte, auf welch hervorragendem Leistungsniveau Tischtennis mittlerweile aufgestiegen war. Doch weil die ITTF keine Unterscheidung in Amateur- und Berufsspieler vorgenommen hatte, wurde das Tischtennis nicht als olympische Sportart bestätigt.